Wie umgehen mit Angst und Wut?

Über 100 Menschen tauschten sich im Martinushaus Aschaffenburg darüber aus, was sie nach dem Messerangriff im Schöntal umtreibt. Das Attentat in München am selben Tag gab der Veranstaltung „Aschaffenburg, wir müssen reden“ eine besondere Brisanz.

In Gesprächsrunden schilderten die Menschen oft sehr persönlich und emotional, was sie bewegt. Viele erzählten von ihrer Verunsicherung und Ängsten, von Wut und Ohnmacht. Zusprache kamen gleichermaßen Einheimische, die Angst und Wut mit Blick auf „fremde Männergruppen“ haben. Migrantinnen, die Angst und Wut auf „Rechtsradikale“ haben. Vor allem Bürgerinnen und Bürger, die Angst und Wut verspüren, weil die Opfer von der Politik instrumentalisiert und „gesellschaftliche Spaltungen“ voran getrieben werden.

Zu den wichtigsten Fragen nahmen Prof. Andreas Lob-Hüdepohl, Sozialethiker aus Berlin, Torsten Maier, stellvertretender Chefredakteur des Main-Echo, Prof. Kai Schulze, Politikwissenschaftler an der TU Darmstadt und Björn Wortmann für das Bündnis „Aschaffenburg ist bunt“ Stellung. Gemeinsam traten sie dafür ein, das Schöntal nicht zu meiden, sondern es sich zurückzuholen. Hass und Hetze sollten in Sozialen Medien nicht unkommentiert bleiben. Und die eigene Angst und Wut sollten nicht unser Handeln bestimmen, sondern alle sollten den Verstand einschalten und sich nicht verleiten lassen, einfache Antworten auf komplexe Probleme geben zu wollen.

Das Gesprächsformat wurde von der KAB in Kooperation mit dem DGB für das Bündnis „Aschaffenburg ist bunt“ organisiert.