Im Gesundheitswesen gibt es viele Lücken zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Auf der “Open-Sozial” am 23. Oktober im Bürgerzentrum Elsenfeld hat sich eine Gruppe sofort für dieses Thema gefunden. Nun hat sich diese Themengruppe von engagierten Bürgerinnen und Bürgern wieder getroffen, um ausgewählte Fragen weiter zu entwickeln.
Die Personallücke schließen
Alle fünf anwesenden Mitglieder der Themengruppe arbeiten im Gesundheitswesen und berichten über den eklatanten Mangel an Personal – der immer wieder von den gerade eingesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgebadet wird. Eine deutlich bessere Bezahlung und ein deutlich besserer Personalschlüssel in der Berechnungsgrundlage der Kassen sind die zentralen Stellschrauben zur Bewältigung dieser Krisensituation. Aber auch die „Betriebskultur“ in den Institutionen spielt eine gewichtige Rolle. Die Gruppe will sich nun durch entsprechende politische Initiativen dafür einsetzen, dass die strukturellen Rahmenbedingungen tatsächlich verbessert werden. Dies kann aus Sicht der Teilnehmenden auch bedeuten, die Krankenhäuser wieder zurück in die öffentliche Hand zu holen.
Die Versorgungslücke schließen
In der Behandlung von kranken Menschen gibt es viele Akteure mit unterschiedlichen Zuständigkeiten, die sich wiederum in festen Abrechnungsschemata der Kranken- und Pflegekassen bewegen. Im Gesamtzusammenhang stellt die Gruppe fest, dass es in der Übergabe von „stationär zu ambulant zu privat“ verschiedene Probleme gibt, die im System von Versorgung und Abrechnung nicht berücksichtigt sind. Einerseits finden „Übergaben“ mitunter sehr kurzfristig statt und manchmal auch als „blutige Entlassung“, wie es im Fachjargon heißt. Dies führt auf der Seite der Angehörigen wiederum zu Überforderungssituationen, die oft auch durch fehlende Informationen ausgelöst werden. Hier will sich die Gruppe für mehr (digitale) Vernetzung rund um das Thema Gesundheit und Pflege einsetzen.
In diesem Sinne hat sich das „Team Gesundheit“ für das kommende Jahr Ziele und einen nächsten Fortsetzungstermin gegeben. Wir dürfen gespannt sein, welche Initiativen an die Öffentlichkeit dringen und vor allem, wie diese guten Anliegen unterstützt werden können.